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Alarmierender Trend: Darmkrebs bei jungen Erwachsenen auf dem Vormarsch

Autor: Dr. rer. nat. Maria Baar (Master of Science, Molecular medicine); Zaira Fernandez (Master of Arts, Innovation Management)

Erstellt am: 23. Mar 2023

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Junge Erwachsene erkranken häufiger an Darmkrebs

Darmkrebs (kolorektales Karzinom) ist eine der am häufigsten auftretenden Krebsarten bei Männern und Frauen.¹ Die Krankheit kann jedoch gut behandelt werden, wenn sie frühzeitig erkannt wird. Daher bieten die gesetzlichen Krankenkassen ab einem bestimmten Alter eine Darmkrebsvorsorge an. Aber trotz dieser Vorsorgeuntersuchungen gibt es einen besorgniserregenden Trend: die Zahl der Darmkrebsfälle bei jungen Erwachsenen unter 50 Jahren nimmt zu.

Laut einer deutschen Studie, die 2023 im deutschen Ärzteblatt veröffentlicht wurde, sind junge Erwachsene inzwischen stärker von Darmkrebs betroffen als früher. Während die Darmkrebsrate insgesamt aufgrund der verbesserten Früherkennung zurückgeht, steigt sie bei jungen Erwachsenen an. Dies ist ein alarmierendes Signal für die Gesundheitsvorsorge.

Eine wichtige Rolle spielt hierbei auch die familiäre Vorgeschichte. Personen, in deren Familien Darmkrebs aufgetreten ist, haben ein höheres Risiko, selbst an der Krankheit zu erkranken. In der Tat sind 30% aller Darmkrebs-Patient:innen aufgrund eines familiären Risikos betroffen.² Aus diesem Grund empfiehlt das Modellprojekt FARKOR eine Darmkrebsvorsorge bereits ab einem Alter von 30 Jahren bei positiver Familienanamnese.³

Die Darmkrebsvorsorge umfasst verschiedene Untersuchungen wie einen Test auf Blut im Stuhl und eine Darmspiegelung (Koloskopie), welche Männern ab 50 Jahren und Frauen ab 55 Jahren an geboten werden.⁴⁵ Diese Vorsorgeuntersuchungen können helfen, Darmkrebs frühzeitig zu erkennen und eine erfolgreiche Behandlung zu ermöglichen. Aber nicht alle Versicherten nutzen diese Angebote, wie eine 2023 im Ärzteblatt veröffentlichte Studie zeigt. Insbesondere junge Erwachsene unter 50 Jahren gehen selten zur Vorsorgeuntersuchung.⁶ Es ist daher wichtig, das Bewusstsein für die Bedeutung der Darmkrebsvorsorge und die Risiken bei jungen Erwachsenen zu erhöhen.

Insgesamt zeigt sich, dass die Darmkrebsvorsorge eine wichtige Rolle bei der Früherkennung und Behandlung von Darmkrebs spielt. Es ist jedoch notwendig, das Bewusstsein für die Bedeutung der Vorsorgeuntersuchungen bei jungen Erwachsenen zu stärken und die Vorsorgeangebote entsprechend anzupassen. Dies kann dazu beitragen, die Zahl der Darmkrebsfälle in dieser Altersgruppe zu reduzieren und eine erfolgreiche Behandlung sicherzustellen.

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¹ https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Krebsarten/krebsarten_node.html (aufgerufen am 14.03.2023)
² https://www.felix-burda-stiftung.de/unsere-projekte/FARKOR/hintergrund (aufgerufen am 14.03.2023)
³ https://www.felix-burda-stiftung.de/unsere-projekte/FARKOR (aufgerufen am 14.03.2023)

https://www.kbv.de/html/praevention_darmkrebsfrueherkennung.php#:~:text=M%C3%A4nner%20haben%20bereits%20ab%20einem,von%209%20Kalenderjahren%20durchgef%C3%BChrt%20werden (abgerufen am 23.03.2023)
https://www.felix-burda-stiftung.de/unsere-projekte/FARKOR/hintergrund (aufgerufen am 14.03.2023)
⁶ Tanaka LF, Hechenbichler Figueroa S, Popova V, Klug SJ, Buttmann-Schweiger N: The rising incidence of early-onset colorectal cancer. Dtsch Arztebl Int 2023; 120: 59–64. DOI: 10.3238/arztebl.m2022.0368
https://www.aerzteblatt.de/archiv/229552/Steigende-Inzidenz-des-frueh-auftretenden-Kolorektalkarzinoms (aufgerufen am 14.03.2023)

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